Dr. Michael Wilhelm - Apotheker

Dr. Michael Wilhelm

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Blasenentzündung

Der Herbst kommt somit auch die Blasenentzündungszeit?

Jetzt werden nicht nur die Tage kürzer und das Wetter nass-kalt auch unser Organismus stellt sich um und die Füße kühlen schneller aus, das kann einer Blasenentzündung Vorschub leisten. Meist verläuft diese unkompliziert und harmlos, aber oft sehr schmerzhaft. Das Entleeren der Blase ist brennend und stechend, der Urin kann trüb sein und auch ungewöhnlich riechen. Außerdem haben Frauen häufig mit starkem Harndrang das Gefühl, ständig auf Toilette zu müssen, obwohl dann nur ein paar Tropfen abgehen.

Frauen sind i.d.R. viel häufiger betroffen als Männer. Grund sind die anatomischen Voraussetzungen, denn die weibliche Harnröhre ist nur zwischen 2,5 und 4 cm lang und liegt dazu näher am Darmausgang. Bei Männern beträgt die Länge der Harnröhre bis zu 20 cm. Das bedeutet aber auch, sollten Männer die Symptome einer Blasenentzündung zeigen, sollten sie umgehend ärztlichen Rat einholen.

Man sollte zum Arzt gehen, wenn die Beschwerden länger als drei Tage anhalten, man Fieber bekommt oder Rücken- bzw. Flankenschmerzen auftreten, ebenfalls wenn Blut im Urin sichtbar ist. Dies gibt einen Hinweis darauf, dass die Infektion bereits in die Niere aufgestiegen sein kann. Auch wer häufiger als drei Blaseninfektionen in zwölf Monaten oder zwei in sechs Monaten durchleiden musste, sollte einen Arzt konsultieren.
Ansonsten kann eine Blasenentzündung gut selbst behandelt werden, in dem Sie Füße und Bauch warmhalten. Viel trinken ist zudem hilfreich, zu Beginn können pflanzliche Arzneimittel das Mittel der ersten Wahl sein, diese wirken entzündungshemmend, antibakteriell, durchspülend und krampflösend, und sollten vor der Anwendung eines Antibiotikums versucht werden.

Als Prophylaxe eignen sich z.B. Cranberry oder Mannose Produkte. Cranberry wirkt einer Vermehrung der Bakterien in der Blase entgegen, Mannose überzieht die Blasenwand mit einer Art Schutzfilm, was das Eindringen von z.B. E-coli Bakterien hemmt oder verhindert. Denn häufigster Auslöser für Blasenentzündungen
sind Darmbakterien. Ferner ist eine gute Intimhygiene mit speziellen Produktenaus der Apotheke wichtig, da diese einen speziellen pH-Wert aufrecht erhalten.

Auch durch Geschlechtsverkehr wird die Verteilung von Erregern im Intimbereich begünstigt, da Harnröhre und Vagina mechanisch gereizt werden (Honeymonn-Syndrom/ Flitterwochen-Zystitits). Es ist wichtig, eine Blasenentzündung ernst zu nehmen und sie angemessen zu behandeln, um Komplikationen zuvermeiden.

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